Die Kammer – The Seeming and the Real (CD-Review)

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Kammermusik hat heutzutage im Allgemeinen ein etwas angestaubtes Image. Dass das nicht unbedingt gerechtfertigt ist zeigt DIE KAMMER mit ihrem Debüt, einem filigranen Akustikalbum. Etliche der Beteiligten haben bereits in der Vergangenheit zusammengearbeitet, diese Vertrautheit merkt man ihrem neuen Projekt an. Sowohl Gitarrist Matthias Ambré und Schlagzeuger Oliver Himmighoffen als auch der Grafiker Ingo Römling waren in der Vergangenheit bei ASP tätig. Marcus Testory arbeitete ebenfalls mit den Gothic-Rockern zusammen – damals noch mit seiner alten Band CHAMBER. Von letzteren wurde auch der Name der KAMMER übernommen. Wenn man nun dem Erstlingswerk der KAMMER lauscht kommt man nicht umhin, dankbar dafür zu sein, dass die Musiker jetzt auf eigenen Wegen wandeln. Weiterlesen


 

Vladiwoodstok – Blockfish (CD-Review)

vladiwoodstok blockfish

Fischstäbchen für alle! Äh, Blockfish. Trotzdem für alle.

Die Fischereiindustrie spielt nämlich in Vladiwodstok eine bedeutende Rolle. Viel gemeinsam haben die russischen Hafenstadt und das berühmte Hippiefestival Woodstock, das 1969 in den USA stattfand, wohl nicht. Doch gemeinsam sind die beiden Orte namensgebend für VLADIWOODSTOK und wegweisend für die Bandbreite der verarbeiteten Einflüsse der Band. Frisch zusammengerührt wird das wilde Konglomerat aus Polka, Pop und Rock’n’Roll unter dem Namen „Ompa Twang“ auf die Welt losgelassen. Das klingt wirklich nach „finnischem Dynamit“! Weiterlesen


 

Lou Doillon – Places (CD-Review)

Lou Doillon - Places

Als Tochter der legendären Schauspielerin und Sängerin Jane Birkin und damit gleichzeitig Stieftochter von Serge und Halbschwester von Charlotte Gainsbourg wurde LOU DOILLON das Kreative quasi in die Wiege gelegt. Nachdem sie bereits als TV- und Film-Actrice sowie als Model für Givenchy erfolgreich war, versucht sie sich nun auch als Musikerin. Ihr Debutalbum „Places“ wurde 2013 in Frankreich veröffentlicht und ist seit Ende Mai 2014 auch hierzulande erhältlich. Weiterlesen


 

Berlinskibeat – Gassenhauer (CD-Review)

BerlinskiBeat - Gassenhauer

Beim neuen Projekt BERLINSKIBEAT möchte man beim ersten Hören beinahe nicht glauben, dass dahinter die Musiker von CORVUS CORAX stecken. Lediglich beim zweiten Stück „Kakwa Moma“ klingen die Berliner annähernd wie man sie kennt, mit derben Trommeln und Dudelsäcken.

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Yukazu – C’est plus fort que toi (CD-Review)

Yukazu - c'est plus fort que toi

Es ist nicht immer alles so, wie es auf den ersten Blick scheint – diese alte Weisheit könnte man hier abwandeln zu „es ist nicht immer alles so, wie es beim ersten Ton klingt“. Allerdings trifft das auch nicht ganz zu, denn YUKAZU möchte man auch nach den zweiten und dritten Tönen des Albums „C’est plus fort que toi“ so gar nicht nach Deutschland verorten, sondern vielmehr nach Frankreich. Genauer gesagt nach Paris, in die Stadt der Liebe und des Savoir Vivre, dahin, wo bekanntlich sogar die Spatzen singen können.

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In Siren – In between dreams (CD-Review)

In Siren - in between dreams

Mal leicht wie ein Sommerwind, mal pompös wie ein Filmsoundtrack, mal komplex-vertrackt, mal straight rockend – und das meist alles innerhalb von ein und demselben Lied. Geht das? Oh ja, das geht! Wie man das macht zeigen die Isländer IN SIREN mit ihrem Debut „In between Dreams“.

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Habanot Nechama – Jüdisches Museum, Berlin (Konzertbericht)

Habanot Nechema

Das Trio HABANOT NECHAMA aus Israel verbindet drei höchst unterschiedliche Künstlerinnen. Zur Eröffnung des diesjährigen Kultursommers konnte man die drei Damen vor einigen Tagen im Jüdischen Museum Berlin erleben.

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Soap & Skin – Tafelhalle, Nürnberg (Konzertbericht)

SoapSkin

Relativ viele junge Zuhörer waren am 03.05.2012 in die Nürnberger Tafelhalle gekommen, um für 1,5 Stunden der Sängerin und Schauspielerin Anja Franziska Plaschg zu lauschen. Um kurz vor acht schob sich die Menge die zwei Treppen nach oben zum Konzertsaal, in dem es zuletzt kaum noch freie Plätze gab. Während es noch hell war drang bereits leise Musik aus den Lautsprechern, behutsam wurde das Licht herunter gedimmt und mit der Helligkeit sank auch der Lautstärkepegel. Schließlich erfüllte Stille den Saal, nur hier und da war noch ein leises Flüstern, Rascheln oder Räuspern zu vernehmen, bis auch das schließlich verstummte. Lichtkegel flackerten auf und beleuchteten das Klavier und die Streichinstrumente, die an der hinteren Saalwand auf einem Podest erhöht aufgebaut waren: zwei Geigen, zwei Celli und ein Kontrabass waren Teil des Ensembles, das aktuell mit der Österreicherin auf Tour ist. Weiterlesen


 

Kontrust – Second Hand Wonderland

Kontrust  Second Hand Wonderland

Immer wieder einmal gibt es Bands, die versuchen völlig aus den bestehenden Mustern auszubrechen und etwas gänzlich Eigenes zu schaffen. Die allermeisten scheitern daran. Ab und an bringt jedoch eine Band den nötigen Enthusiasmus und die Kreativität dafür mit – und KONTRUST packen gleich noch einen gehörigen Schuss Wahnsinn dazu. „Second Hand Wonderland“ ist die dritte Scheibe des Septetts um das Sängerduo Stefan und Agate, die Vorängeralbum waren das 2005 erschienene „Welcome Home“ und „Time to Tango“ (2009), das auch auf Polnisch erhältlich ist. Weiterlesen


 

CéU – Tafelhalle, Nürnberg (Konzertbericht)

Am Samstag, dem 24.03.2012, war in der Nürnberger Tafelhalle die außergewöhnliche brasilianische Sängerin Maria do Céu Whitaker Poças zu Gast. Sie stellte ihr brandneues Album „Caravana Sereia Bloom“ vor, auf dem ganz klar der Schwerpunkt des Abends lag. Während die neue Scheibe abgesehen vom ersten Stück komplett gespielt wurde fanden von den beiden alten CDs jeweils nur zwei Songs den Weg auf die Setliste.

Schon die Anordnung auf der in zarten Nebel getauchte Theaterbühne machte klar, dass CéU auch innerhalb der Band klar im Zentrum steht. Während ihr Mikrofon in der Mitte positioniert war und sie von dort aus immer wieder kleinen, eleganten Schritten über die Bühne tanzte standen ihre Mitmusiker eher statisch im Halbkreis um sie herum und bewegten sich den ganzen Abend über kaum einen Schritt zur Seite. Doch genau dieser Aufbau schaffte zusammen mit weichem Licht und gutem Klang eine tolle Zuhöratmosphäre – und genau das tat das Publikum auch: gebannt zuhören. Mucksmäuschenstill lauschten sie dem kreativen Weltmusikmix, nur am Ende eines jeden Stückes brandete Applaus auf und verstärkte die Theateratmosphäre noch. Weiterlesen


 

EUZEN – Behind the Scenes beim Videodreh zu „Judged By“

EUZEN Videodreh Heilstätten Grabowsee 041square

Die dänische Art-Goth-Pop Band EUZEN, die sich in Deutschland bei zahlreichen Festivals (u.a. Wave-Gotik-Treffen, M’era Luna, Fusion, TFF-Rudolstadt) inzwischen eine große Fangemeinde erspielt hat, ist bekannt für ihre künstlerisch hochwertigen Videos. Für das Video zur Single „Judged By“ vom zweiten Album „Sequel“ wurden große Teile in Deutschland gedreht, genauer in der Nähe von Berlin. Regie führte der international renommierte Musikfotograf Morten Rygaard. Wir hatten das große Vergnügen beim Dreh dabei zu sein und einen Blick hinter die Kulissen zu werfen.

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Euzen – Sequel (CD-Review)

Euzen Sequel

Mit EUZEN kehrt eine Band auf die Bildfläche zurück, der mit ihrem brillanten Debüt „Eudaimonia“ vor zwei Jahren ein wahrer Geniestreich gelungen ist. Dementsprechend hoch liegt die Messlatte nun für das „Sequel“, auf dem – ganz dem Titel folgend – das fortgesetzt wird, was die Band mit ihrer ersten Scheibe begonnen hat. Den Hörer erwartet Musik, in der eine Vielzahl unterschiedlicher Einflüsse verarbeitet wurden. Man könnte die experimentelle Mischung, falls man überhaupt das Unterfangen wagt, ein Genre abzustecken, als elektronischen Gothic-Folk-Pop bezeichnen. Weiterlesen


 

Asynje – Genkaldt (CD-Review)

Asynje Genkaldt klein

Nachdem Sören Hammerlund und Martin Seeberg (ex-SORTEN MULD, SKARN) bereits bei VIRELAI und VALRAVN zusammen spielten haben sie vor einiger Zeit ein neues Projekt namens ASYNJE ins Leben gerufen. Die klangliche Verwandtschaft zu ihren bisherigen Bands ist unüberhörbar, jedoch wird nun auf moderne Elektronik verzichtet und die Inspirationsquelle der Musik liegt noch etwas weiter in der Zeit zurück. Der natürliche Grundklang von „Genkaldt“ wird neben der Irischen Bouzouki – dem wohl meistgenutzten Instrument auf dem Album – von Geige, verschiedene Flöten und historischen Instrumenten geprägt. Die genaue Instrumentierung unterscheidet sich dabei von Stück zu Stück. Weiterlesen


 

Les Fragments de la nuit – Demain, c’était hier (CD-Review)

Les Fragments de la Nuit - Demain, C'était hier

Eröffnungssequenz: Die Kamera nähert sich aus der Luft einem verschlafenen Städtchen, taucht ein und fährt durch die Straßen, vorbei an den Bewohnern, die ihrem Tagwerk nachgehen, und verharrt schließlich kurz auf einem kleinen Häuschen, in dessen Vorgarten Kinder spielen, zieht dann jedoch wieder auf und fliegt über das Haus hinweg um die dahinter liegenden Felder und ein kleines Tal zu zeigen, während die Musik die ganze Zeit über schon erahnen läßt, daß das gezeigte Idyll trügerisch ist. Schnitt.

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Deine Lakaien – Indicator (CD-Review)

Deine Lakaien Indicator

Eigentlich wäre mit den zwei Worten „Genial! Kaufen!“ schon das wesentlich gesagt, doch klingt es zu platt um der Vielschichtigkeit und atmosphärischen Dichte von „Indicator“ gerecht zu werden. DEINE LAKAIEN haben sich mit dieser Veröffentlichung Zeit gelassen: bereits fünf Jahre ist es her, dass ihr letztes Studioalbum „April Skies“ in die Läden kam, lediglich 2007 wurde mit „20 years of electronic Avantgarde“ noch ein Livekonzertmitschnitt herausgebracht. Doch das Warten hat sich wahrlich gelohnt: Ernst Horn und Alexander Veljanov warten mit liebevollem Detailreichtum und filigranen, ausgereiften Kompositionen auf, in denen sich die Erfahrung aus 25 Jahren gemeinsamen Musizierens spiegelt. Weiterlesen