Es muss nicht immer laute und hektische Action sein, die die Qualität einer SciFi-Hörspielserie ausmacht. Ein schönes Beispiel dafür ist die neueste Folge aus der Reihe „Mark Brandis, Raumkadett“.
Mark Brandis und Rodrigo Rojas sind zum Dienst auf einer verlassenen Raumstation im Inneren des Asteroiden Pallas abgestellt. Als beide sich bereits an die langweilige Routine gewöhnt haben, lässt ein vermeintlicher Republikenangriff auf die afrikanische Stadt Nairobi und JUSTITIA bei Mark alle Alarmglocken läuten. Sind Attentäter vielleicht schon unterwegs, um ihn als Augenzeugen des Mordes an Präsident Bähler zu beseitigen? Den beiden Raumkadetten bleibt nur wenig Zeit, um sich auf alle Möglichkeiten vorzubereiten.
Nach der actionreichen Vorgängerfolge „Mondschatten“ schaltet die neue Episode um die Jugendjahre von Mark Brandis einen deutlichen Gang zurück und präsentiert eine Art Kammerspiel mit über weite Strecken nur zwei handelnden Personen. Drei, bezieht man die Stimme von Alec Delaney in Marks Kopf mit ein. Natürlich ist das Ganze dadurch sehr dialoglastig und durch die häufige Einblendung des erwachsenen Erzählers auch sehr reflektierend, was bei dem angeschnittenen Thema aber durchaus gut ist. Schon die Originalserie scheute sich nicht davor, , moralisch schwierige Fragen anzugehen oder zumindest aufzuwerfen. Der Raumkadett-Ableger führt diese Tradition wirklich gut fort und man kann nicht umhin, am Ende mit einer Person mitzufühlen, die doch eigentlich zu den Bösewichten zählt und eine Bedrohung für das Leben des jugendlichen Helden darstellt.
Zu Verdanken ist dieses Mitgefühl nicht zuletzt Katrin Decker, die als Valéria Alvarez schon in Folge 1 „Aufbruch zu den Sternen“ dabei war, und die hier eine sprecherische Glanzleistung abliefert. Abseits des Mark-Brandis-Universums kennt man sie im Hörspielbereich unter anderem aus den Serien „U-666“ und „Sherlock Holmes“ (Maritim) sowie als Synchronstimme von Deborah Coulls in der australischen TV-Serie „H20 – Plötzlich Meerjungfrau“. Ebenfalls bereits in Folge 1 dabei war Reinhard Scheunemann als Raumkadetten-Akademie-Direktor Zarin Narayan. Arne Kapfer aka Rodrigo Rojas kennt man auch bereits aus der letzten Folge und Leon Boden (Maj. Richard Westhoff), Sebastian Kluckert (Alec Delaney) sowie Sebastian Fitzner (Rob Monnier) gehören sowieso zur Stammbesetzung. Einzig neu dabei diesmal ist Marius Clarén in der Rolle von Lt. Antoine Mercier. Seine markante Stimme leiht der Sprecher sonst unter anderen den Schaupielern Jake Gyllenhall, Tobey Maguire, Chris Klein oder Ravi Kapoor. Viele werden ihn auch als deutsche Stimme von Ron Stoppable aus der Disney-Trickserie „Kim Possible“ im Ohr haben.
Fazit: Eine eher leise Folge der Prequel-Reihe, die in bester Tradition der Originalserie steht und durchaus Spaß beim Hören macht.
Eine Hörprobe findet Ihr hier.
Gesamtspielzeit: ca. 54 Minuten
Altersempfehlung: ab 12 Jahren
Sprecher:
Mark Brandis (Erzähler): Michael Lott
Mark Brandis: Daniel Claus
Rodrigo Rojas: Arne Kapfer
Maj. Richard Westhoff: Leon Boden
Lt. Antoine Mercier: Marius Clarén
Alec Delaney: Sebastian Kluckert
Valéria Alvarez: Katrin Decker
Robert Monnier: Sebastian Fitzner
Direktor Zarin Narayan: Reinhard Scheunemann
sowie Anja Jaramillo und Jessica Müller
Credits:
Unter teilweiser Verwendung von Charakteren erschaffen von Nikolai v. Michalewsky
Manuskript: Balthasar von Weymarn
Sounddesign & Musik: Jochim-C. Redeker
Aufnahme: Tommi Schneefuß und Dennis Schmidkunz
Wortschnitt: Henrik Cordes
Tonstudio: Sound Of Snow, Berlin
Produktion, Regie und Schnitt: Jochim-C. Redeker und Balthasar von Weymarn
Artwork: Alexander Preuss
Layout/ Satz: Jürgen Straub
Product Management: dp
Label: Folgenreich (LC 12520)