DOTA – Record Release Concert – Berlin, Astra Kulturhaus

DSC_0590bNachdem DOTA mit „Grenzen“ und „Vergiftet“ vorab bereits zwei Videos ihres neuen Albums „Keine Gefahr“ veröffentlicht und auch bei Livekonzerten schon den ein oder anderen neuen Song eingestreut hatte, war die Spannung auf das neue Werk entsprechend hoch. Seit dem 15.01. steht es nun in den Läden. Anlässlich der Veröffentlichung luden die Sängerin und ihre Band am gleichen Abend ins bereits Wochen zuvor ausverkaufte Berliner Astra.

DSC_0270Bereits vor dem Eingang zum Friedrichshainer RAW-Gelände war die lange Schlange zu sehen, die sich bis zur Tür des Astra erstreckte. Es erforderte einiges an Geduld, bis man schließlich in der Halle war und nicht alle schafften es pünktlich zum Beginn um 20 Uhr. Für alle, die schon drin waren sorgten derweil KOWSKY für Unterhaltung. Die beiden Jungs mit ihren Gitarren und zeitweiser Unterstützung durch einen Drumcomputer gaben durchaus gefällige deutsche Popsongs zum besten, ernteten aber nicht viel mehr als Höflichkeitsapplaus.

Der Beifallspegel änderte sich schlagartig, als nach kurzer Umbaupause die Hauptakteure die Bühne betraten. Bevor Jan Rohrbach (E-Gitarre, Melodika), Janis Görlich (Schlagzeug), Jonas Hauer (Tasten, Akkordeon) und natürlich Dota Kehr (Gesang, Gitarre) den Abend mit „Mantel“ eröffneten, bedankte sich Dota schon einmal beim Publikum für den großen Zuspruch: „Wir freuen uns, dass uns so viele sehen wollen. Heute abend haben wir zum ersten Mal Sanitäter da – die gibt es erst ab 1000 Zuschauern“, freute sie sich und fügte augenzwinkernd hinzu: „aber es sind nur zwei, also am besten nicht alle gleichzeitig umfallen.“ Zugleich gab sie zu, ob der Masse an Leuten doch einigermaßen nervös zu sein. Grund dazu hatte die sympathische Sängerin nicht, denn die Anwesenden verziehen ihr auch kleine Texthaspler oder Verspieler mit Kusshand.

DSC_0627Das musikalische Hauptaugenmerk an diesem Abend lag – dem Anlass angemessen – natürlich auf den Songs des neuen Albums, von denen die bereits vorher bekannten wie „Grenzen“, „Vergiftet“ oder auch „Rennrad“ vom Publikum schon recht textsicher mitgesungen wurden. Gleiches galt natürlich für die immer wieder eingestreuten Klassiker wie zum Beispiel „Aber hey“ oder „Die drei“, eine Ode an die Hörspielhelden von den „Drei Fragezeichen“. Etwa in der Mitte des Konzerts schickte Dota ihre Band für einige Zeit von der Bühne und spielte ein paar Songs in rein akustischem Gewand. Neben dem großartigen „Geld (verdirbt den Charakter)“ war darunter auch ein brandneues Stück, neuer noch als die Songs des eben erschienenen Albums. „Ich denke da irgendwie zu wenig strategisch. Wenn ich etwas neues habe, dann spiel‘ ich es einfach“, reflektierte die ehemalige Straßenmusikerin lachend über ihr nicht vorhandenes Marketing-Konzept. Der Song thematisiert das Problem eines im Bus flirtenden Mädchens, dessen Objekt der Begierde plötzlich einen rassistischen Witz reißt. Da stellt sich die Frage: „was ist zu tun?“. Obwohl der Text das Dilemma wunderbar anschaulich beschreibt, zeigte sich Dota noch unzufrieden mit dem Schluss und forderte das Publikum zur Mithilfe auf: „Falls jemand eine Idee hat, ich nehme nach dem Konzert Vorschläge am Merchstand entgegen.“

DSC_0777b+bwAuch der schönste Abend geht irgendwann zu Ende, doch ganz so schnell ließen die Fans ihre Dota natürlich nicht gehen. Insgesamt vier mal mussten die Sängerin und ihre Mitstreiter zurückkehren, bis dann endgültig die Lichter in der Halle wieder angingen. Besonders bewegend bei den Zugaben war Dotas Version von „Space Oddity“. Wiederum nur akustisch („auch wenn ich Angst habe, dass das jetzt ein bisschen wie die Lagerfeuer-Variante klingt“) und lediglich unterstützt von einer Freundin (und natürlich dem Publikum) am Gesang, zollte sie dem vor kurzem verstorbenen David Bowie damit ihren ganz persönlichen Tribut. Da musste ich mir glatt ein Tränchen verdrücken.

DSC_0768Zu Ende war die Veranstaltung jedoch auch nach den Zugaben noch nicht, denn obwohl die Band bereits am nächsten Abend einen Auftritt in Göttingen hatte, waren Dota und ihre Mitmusiker nach dem Konzert noch über eine Stunde am CD-Stand zu finden, gaben Autogramme und unterhielten sich mit den Fans.

Wer nicht genug von DOTA bekommen kann oder an diesem Abend in Berlin kein Ticket mehr ergattern konnte, hat am 10.02. noch einmal die Gelegenheit. Achtung: Entgegen der Ankündigung beim Konzert wurde die Zusatzshow aufgrund der ungebrochen hohen Nachfrage vom Lido nun erneut ins Astra verlegt. Bereits erworbene Tickets behalten ihre Gültigkeit.

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Außerdem ist die Band nach wie vor auf Tour. Hier die Termine:

02.02.2016 DOTA (Band) Leipzig, UT Connewitz
03.02.2016 DOTA (Band) München, Ampere
04.02.2016 DOTA (Band) Zürich, Bogen F
05.02.2016 DOTA (Band) Basel (CH), Parterre
06.02.2016 DOTA (Band) Heidelberg, Halle 02
10.02.2016 DOTA (Band) Berlin, Astra (Zusatzkonzert)
03.03.2016 Dota & Jan      Dresden, Schauburg (Soli-Konzert für Dresden nazifrei)
21.04.2016 Dota & Jan      Görlitz, Basta!
22.04.2016 DOTA (Band) Bremen, Tower
23.04.2016 DOTA (Band) Hamburg, Mojo
29.04.2016 DOTA (Band) Rostock. Peter Weiss Haus
06.05.2016 DOTA (Band) Hannover, Pavillon
19.05.2016 DOTA (Band) Bielefeld, Forum
20.05.2016 DOTA (Band) Köln, Gloria
21.05.2016 DOTA (Band) Frankfurt a.M., Zoom
27.05.2016 DOTA (Band) Würzburg, Cairo
15.07.2016 DOTA (Band) Tübingen, Sudhaus

Florian Hessler

Über Florian Hessler

Archäologe, Historiker und freier Journalist (u.a. Zillo Medieval, Sonic Seducer, Miroque, Metal-District, Piranha) floh.hessler(at)schubladenfrei.de
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